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Ginkgo-Baum
– Ginkgo biloba –
Der Ginkgo gehört zu den ältesten noch lebende Pflanzenarten der Welt. Ginkgos beheimaten schon mehr als 300 Millionen Jahre unsere gesamte Erde, wie zahlreiche urzeitliche Funde dokumentieren, und sie waren einst mit mehr als 250 verschiedenen Arten vertreten. Mehrere Eiszeiten drängten die Pflanze in ein kleines Gebiet in China zurück und die meisten seiner Verwandten starben aus. Mittlerweile ist der Ginkgo biloba der einzige Repräsentant seine Art und nimmt somit, nicht nur als lebendes Fossil, eine Sonderstellung im Pflanzenreich ein. Er besitzt desweiteren seine eigene Pflanzenfamilie und eigene Klassifizierung (Ginkgoopsida), da er sich nicht eindeutig in Laub- oder Nadelbaum einteilen lässt. Für mich ist der Ginkgo, aufgrund seiner Evolutionsgeschichte und seinen Eigenschaften, näher am Nadelgehölz und deshalb hier einsortiert.
Alternativnamen des Ginkgo: Silberaprikose, Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Mädchenhaarbaum, Chinesischer Tempelbaum, Goethebaum
Ginkgo – Pflegetipps:
- in der Jugend ist der Ginkgo etwas frostempfindlich und benötigt eventuell etwas Schutz bei längeren Kälteperioden und Spätfrösten, durch eine Tannenreisigschicht oder Schilfmatten im Wurzelbereich
- der Wasserbedarf ist nicht sehr hoch, junge Ginkgos sollten zwar im Sommer noch regelmäßig mit Wasser versorgt werden, Exemplare ab 6 m Höhe kommen dann aber ganz ohne Pflege aus
- Ginkgos im Topfkultur brauchen ebenfalls ausreichenden Winterschutz, nicht über Winter ins Haus holen, Ginkgo benötigt für die störungsfreie Entwicklung eine Kältephase; auf der Terrasse oder an einem anderen geschützten Ort alle Topfpflanzen eng zusammenstellen und die Zwischenräume mit Reisig oder Laub auffüllen, nicht zu eng stopfen, auch auf dem Topf die Erde abdecken, eine Schilf- oder Kokosmatte zusätzlich um alle Töpfe legen und auch diesen Zwischenraum locker füllen; auch die frostfreie Überwinterung in der Garage ist möglich, die Temperaturen sollten aber 5°C nicht überschreiten
- im Sommer wird der Ginkgo im Topf besser im Halbschatten plaziert, um Trockenheit und Überhitzung des Wurzelballens vorzubeugen, das Substrat sollte immer ausreichend feucht sein, aber Staunässe vermeiden, Dünger kann alle zwei Wochen in der Wachstumsperiode (Universaldünger in halber Dosierung) gegeben werden
- Schnitt: als Baum oder Strauch muss der Ginkgo eigentlich nicht geschnitten werden, lediglich ein Auslichtungschnitt könnte mal relevant werden, so dass der Ginkgo insgesamt kompakter wächst, beste Zeitpunkt ist der späte Herbst oder das zeitige Frühjahr, dabei wird ca 1- 2 cm über einem nach außen stehenden Trieb oder Auge (Knospe) geschnitten
- auch zum Formerhalt einiger Zuchtformen ist gelegentlich ein Schnitt nötig, gleichsam kranke und trockene Triebe entfernen
- Tipp: Ginkgo kann gut als Spalier an Hauswänden mit Südausrichtung gezogen werden, Formschnitt jedes Frühjahr vor dem Blattaustrieb
Mehr Wissenswertes zum Ginkgo-Baum
- der Ginkgo biloba wird als „Baum des Jahrtausends“ gekürt (vom Kuratorium Baum des Jahres)
- Ginkgo steht als Symbol für ein langes Leben, Freundschaft, Fruchtbarkeit, Stärke, Hoffnung und Unbesiegbarkeit, durch die Zweiteilung ein Sinnbild für Ying und Yang
- einst waren die Blätter in China ein Zahlungsmittel, die „Nüsse“ wurden als Tribut dem Kaiser überbracht
- Ginkgoblätter werden seit jeher in der Medizin eingesetzt
- die geschälten Samen, geröstet oder gekocht, gelten in China als Spezialität
- die Blätter in Büchern als Lesezeichen benutzt, schützen die etherischen Öle das Papier vor Mottenfraß
- Behauptungen, männliche und weibliche Ginkgoexemplare seien anhand unterschiedlicher Blattformen, verschiedener Austriebszeiten und charakteristischen Kronenentwicklung erkennbar, sind nicht belegt
- Ginkgos überstehen sogar Feuer und starke Radioaktivität. So steht ein Baum in Hiroshima, welcher nach der Bombe in Flammen aufging und doch noch im selben Jahr wieder ausschlug
Ginkgo selbst vermehren
Selbst Pflanzen zu vermehren ist meist nicht schwer und bringt neben den Erfahrungen die man sammelt, auch jede menge Freude und Stolz über den Erfolg bei der An- und Aufzucht. Es gibt verschiedene Verfahren der Vermehrung. Stecklinge, Steckholz oder Aussaat kommen bei Gehölzen zum Einsatz und sind auch unter heimischen Bedingungen leicht durchzuführen. Veredelung ist einen weitere Möglichkeit der Vervielfältigung, setzt allerdings einen erhöhten Material- und Zeitaufwand , sowie etwas Übung, voraus. Der Ginkgo kann auf jeder dieser Arten vermehrt werden.
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